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Samstag Abend, 19:00 Uhr, irgendwie werde ich unruhig. 🙂 Den ganzen Tag habe ich am Schreibtisch gearbeitet und bin nicht an der frischen Luft gewesen. Irgendwas fehlt doch. Aber es ist schon lange dunkel. Und kalt. Und neblig. Schon die letzten paar Tage war die Sonne nicht mal zu erahnen in der Rheinebene. Und doch juckt es im Auslöserfinger der Kamera. Aber wohin sollte ich fahren? So richtig vielversprechend waren auch die Vorhersagen für den Sonnenaufgang nicht. Luitpoldturm? Mmmh, das ist ein bisschen arg weit für das eher schlechte Wetter. Wo kommt man denn noch hoch hinaus. Ok. Der Donnersberg wäre sicher eine Option. Aber da war ich noch nicht. Gibt’s da eine Aussicht? Wo könnte es schön sein? Wo muss man parken? Wie weit muss man durch die Nacht laufen, um einen schönen Spot zu erreichen? Fragen über Fragen. Irgendwie ist es immer blöd, nachts zu einem neuen Spot zu fahren.

Oh, ups. Ach. Da ist also der Adlerbogen. Beim Donnersberg. Bilder hatte ich schon einige gesehen, aber mich nie darum bemüht, wo er zu finden ist. Und er ist gar nicht so weit weg. Das wäre doch mal eine Opion für heute Nacht und den Sonnenaufgang, auch wenn der dichte Nebel nicht einladend wirkt. Aaaaaber, im Bus schlafen? Ohne Standheizung, bei Temperaturen unter 0? Nicht so richtig wissen, wo man da hin muss. Erst noch Fotozeug, Essen und Campingkram zusammenpacken? Und dann alleine da hinfahren? Man hat doch immer so seine Zweifel und der innere Schweinehund sagt, mach es dir gemütlich auf dem Sofa. Aber was liest man immer, raus aus der Komfortzone. Und genau danach hörte sich die Idee auf jeden Fall an. 🙂
Und theoretisch gäbe es vielleicht jemanden, der ähnlich bekloppt sein könnte. Sorry Steffen, ja ich meine dich. 😀 Wir haben dann ein bisschen gechattet und so gegen 20:30 Uhr den Entschluss gefasst, dass wir das einfach machen müssen. Wer nicht wagt und so….
Puh, zuerst mal an alles mögliche denken. Schlafsack und Matte wären bei den Temperaturen nicht schlecht. Trinken wäre auch nicht verkehrt. Ups, fast hätte ich das Bier vergessen. Und ein kleiner Kanister Wasser muss auch sein. Schließlich geht morgens nichts ohne einen Kaffee. Brot ist im Bus, schnell noch etwas Käse und Wurst aus dem Kühlschrank klauen. Und dann noch der Fotorucksack. Eilig die Standardausrüstung gepackt mit drei Objektiven und den Filtern. Dann konnte es gegen 21:15 Uhr richtig losgehen. Die Fahrt war stellenweise abenteuerlich. Dichter Nebel. Aber wir hatten es ja nicht eilig. Aber dann ging es immer höher und höher. Und irgendwann war der Nebel hinter mir. Ein sternklarer Himmel tauchte aus dem Nichts auf. Die Nacht war gerettet. Der Parkplatz liegt mitten im Wald im Dunkeln. Nur einige gelbe Warnleuchten blinkten gespenstisch. Das Warnschild zu einem der Wege brachte Klarheit. Es wurde vor Eisbruch von einem Antennenturm gewarnt.

Nur etwa 5 Minuten nach mir tauchten die Scheinwerfer von Steffens Bus aus dem Dunkel auf. Zusammen mussten wir erst einmal den Sternenhimmel genießen. Da der Mond erst gegen Morgen aufgehen sollte, waren überwältigend viele Sterne zu sehen. Nach dem Begrüßungsbier haben wir uns entschlossen den Weg zum Adlerbogen jetzt schon in der Nacht zu suchen. Die Bedingungen für Fotos schienen perfekt. Besser vielleicht als zum Sonnenaufgang. Wenn wir jetzt schon Bilder im Kasten haben, können wir den Sonnenaufgang ja absichtlich verschlafen und gemütlich frühstücken. 😀

Der Weg war gut zu finden, aber gerade auf den asphaltierten Stücken mitunter eisglatt. Den Adlerbogen haben wir aber wohlbehalten erreicht und bei ganz besonderen Bedingungen unsere Bilder gemacht. Dichter Nebel in der Rheinebene, zum Teil hell leuchtend von Ortschaften beleuchtet. Und über dem Adlerbogen ein sagenhafter Sternenhimmel.
Ein paar der Ergebnisse von der Nacht sind unten zu sehen. Ich glaube gegen 00:30 Uhr sind wir zurück zu den Bussen gelaufen, haben noch ein Bier getrunken und sind dann gegen 02:00 Uhr in die kühlen Schlafsäcke gekrochen. Es hat was zu sagen, wenn ich mir den Schlafsack zum Teil bis über den Kopfziehe. Es war schon sehr schattig in dieser Nacht. Am nächsten Morgen haben wir schön ausgeschlafen, gemütlich mit leckerem Kaffee gefrühstückt und sind noch eine Runde durch den Wald spaziert. Auch davon gibt es noch ein paar Bilder.
Es war ein klasse Ausflug. Ich habe nicht einen Moment bereut. Es hat riesig Spaß gemacht. Danke Steffen, dass du genauso verrückt warst und mir Gesellschaft geleistet hast. 🙂


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